Wie von polnischen Fachleuten befürchtet, tritt die Afrikanische Schweinepest (ASP) seit einigen Wochen wieder verstärkt in Stallhaltungen auf. Bei Haus- und Wildschweinen sind in Polen weitere Fälle beobachtet worden. Zudem heizt die ASP den Strukturwandel in der polnischen Tierhaltung an. Viele Kleinbetriebe geben auf.
Die oberste Veterinärbehörde des Landes bestätigte zur Wochenmitte zwei neue Seuchenausbrüche auf Höfen im Süden der Wojewodschaft Lublin. In beiden Fällen handelte es sich zwar um kleinere Betriebe mit wenigen Tieren. Seit Jahresbeginn summierte sich die Zahl der gekeulten Hausschweine allerdings auf rund 30.000 Mast- und Zuchttiere.
Für Aufsehen sorgten zuletzt auch zwei ASP-Fälle bei Wildschweinen im Karpatenvorland im Südosten des Landes. Laut den Behördenangaben handelt es sich dabei um die ersten Wildschwein-Nachweise der Seuche in der Wojewodschaft seit dem erstmaligen Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Polen im Jahr 2014. Im vergangenen Jahr hatte es in der Region jedoch mehrere ASP-Fälle in Schweinehaltungen gegeben.
Zur Jahresmitte 2021 zählten die Behörden noch etwa 92.000 Betriebe mit Schweinen, was gegenüber 2014 einem Rückgang um fast die Hälfte entsprach. Der stellvertretende Landwirtschaftsminister Szymon Giżyński wies darauf hin, dass die Gesamtzahl an Schweinen in dieser Zeit dennoch nahezu gleichgeblieben sei. Er führt den Ausstieg vieler Halter und die gleichzeitig wachsenden Herdengrößen insbesondere auch auf die ASP zurück. Diese habe für einen deutlich steigenden Bedarf in puncto Biosicherheit und Seuchenprävention gesorgt. Die dafür erforderliche Professionalisierung habe für einen zunehmenden Wettbewerbsdruck hin zu größeren Betrieben gesorgt. Für kleinere Unternehmen werde es immer schwerer, die Anforderungen in diesen Punkten zu erfüllen, erklärte Giżyński. AgE