In einem Schweinemastbestand in Vogelsang, Landkreis Rostock, wurde die Afrikanische Schweinepest amtlich festgestellt. 4.000 Mastschweine müssen nun gekeult werden.
Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Rostock (VLA) hat den Betrieb gesperrt sowie eine Schutzzone im Radius von 3km und eine Überwachungszone im Radius von 10 km um den Seuchenausbruchsbestand verfügt. In der eingerichteten Sperrzone werden etwa 20 Schweinehaltungen nun durch Amtstierärzte und Amtstierärztinnen klinisch untersucht und beprobt. Der betroffene Betrieb hält ca. 4.000 Mastschweine, die gekeult werden müssen. Am Wochenende waren mehrere Tiere in dem Betrieb erkrankt und verendet. Die ASP-Infektion wurde im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) nachgewiesen und ebenfalls durch nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bestätigt. Für alle Tierhalter im betroffenen Gebiet bestünden Verbringungsverbote für Schweine und Erzeugnisse von Schweinen (einschließlich von Wildschweinen), teilt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt weiter mit.
„Wir haben es mit einem Punkteintrag mitten in Mecklenburg-Vorpommern zutun, ohne dass dem Ausbruch im Hausschweinebestand ein Nachweis in der Wildschweinpopulation vorausgegangen ist. Das hat es so in Deutschland noch nicht gegeben und ist auch für uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich arbeiten unsere Epidemiologen mit Hochdruck daran, die Einschleppungsursache festzustellen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
„Wir wissen, dass der betroffene Betrieb in Verbindung mit einer Sauenzuchtanlage im Landkreis Vorpommern-Rügen und zwei weiteren Mastbetrieben im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte steht. Diese Kontaktbetriebe werden nun durch die jeweils zuständigen VLÄ ebenfalls engmaschig überwacht“, betonte Backhaus. Bisher gäbe es dort aber keine Hinweise auf ASP. Auch anderswo im Land habe die präventive Beprobung von Haus- und Wildschweinen bislang keine Hinweise auf weitere Infektionsherde gegeben. Allein im nun betroffenen Landkreis Rostock seien in diesem Jahr 890 Hausschweine und 40 Wildschweine stichprobenartig beprobt und untersucht worden – bisher ohne Nachweis des ASP-Virus.
Während der Pressekonferenz heute in Schwerin brannte der gleiche Streit wie bei der Agrarministerkonferenz izur ASP zwischen Backhaus und Bundesagrarministerium (BMEL) wieder auf, dass sich, so Backhaus, die Bundesregierung würde zu wenig zur Bekämpfung der ASP tun. Dazu erklärt Uwe Feiler, eigens eingesetzter Beauftragter für die ASP im BMEL: "
„Minister Backhaus stellt Behauptungen in den Raum, die schlicht falsch sind: Es liegt in seiner Verantwortung, die Einhaltung der Bio-Sicherheitsmaßnahmen gegen die ASP sicherzustellen. Als Bundesministerium haben wir die Landwirte und Länder immer darauf hingewiesen. Sein Verweis auf den Zaun ist zudem eine Nebelkerze, denn hier geht es um einen Eintrag der Tierseuche in einen Hausschweinebestand. Ebenso muss Herrn Backhaus aus den zahlreichen Berichten der Wissenschaftler bekannt sein, dass die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das komplexe ASP-Virus sehr anspruchsvoll ist. Statt also die Wissenschaftler zu kritisieren, die unter Hochdruck daran arbeiten, sollte er seine Arbeit machen. Deshalb mein Appell an Sie, Herr Backhaus: Machen Sie Ihre Hausaufgaben, statt aus dem Glashaus mit Steinen zu werfen.“
Behauptung Backhaus: Es gibt noch kein Impfstoff, da es um Tiere gehe. Bei Corona gehe das alles.
Das ist falsch – richtig ist: