Die Landwirte in der Europäischen Union werden wohl deutlich mehr Sonnenblumen anbauen. Ein Grund dürfte die erwartete Verknappung an Sonnenblumensaat und -öl angesichts des Ukraine-Kriegs sein.
Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) unter Berufung auf Angaben der EU-Kommission in Berlin berichtete, sollen zur diesjährigen Ernte in den 27 Mitgliedstaaten insgesamt rund 4,7 Mio. ha mit Sonnenblumensaat gedrillt werden. Das wären fast 200.000 ha mehr als 2021. Der EU-Dachverband der Getreidehändler (COCERAL) war in seiner März-Vorhersage von nur 4,47 Mio. ha ausgegangen.
Der bisher im Jahr 2013 markierte EU-Höchstwert an Sonnenblumenflächen von 4,6 Mio. ha würde den Kommissionszahlen zufolge übertroffen. Dies sei angesichts einer unklaren Aussaat- und Pflegesituation des Sonnenblumenanbaus in der Ukraine als Folge des anhaltenden Krieges ein wichtiges Signal für die Marktversorgung der europäischen Ölmühlen, stellte die UFOP fest.
Im Hinblick auf die Erntemenge geht die EU-Kommission in ihrer Prognose laut der Förderunion von Erträgen in Höhe von 23,8 dt/ha im Gesamtdurchschnitt aus, was ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von knapp 2 % bedeuten würde. Demnach würde das Gesamtergebnis bei 11,2 Mio. t liegen, verglichen mit geschätzten knapp 10,7 Mio. t im vergangenen Jahr. COCERAL hatte im März dagegen noch einen Rückgang der EU-Produktion von Sonnenblumensaat auf weniger als 10 Mio. t vorausgesagt. AgE