Die Umsetzung des Green-Deals der EU-Kommission dürfte zu einer Reduzierung der Tierhaltung in der Größenordnung von 10 % bis 15 % führen. Einer aktuellen Studie der Universität Wageningen zufolge wäre dieser Abbau vor allem dem Ziel der Farm-to-Fork-Strategie geschuldet, die Nährstoffverluste bis 2030 zu halbieren.
Die Studienautoren stellen klar, dass ein Teil der angepeilten Reduzierung der Nährstoffbelastung, die vor allem die Bruttostickstoffbilanzüberschüsse betreffen würde, nur durch eine Verringerung des Gülleanfalls und damit der Tierbestände realisiert werden könne. Die unter anderem von den EU-Ausschüssen der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) in Auftrag gegebene Folgenabschätzung basiert auf einer Literaturrecherche und Konsultationen mit verschiedenen Experten. Dabei wurden laut der Universität auch die Ergebnisse einer Green-Deal-Untersuchung des Pflanzenschutzdachverbandes CropLife Europe und die im August veröffentlichte Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission in die Analyse eingearbeitet.
Im Hinblick auf das Kommissionsziel einer Verbesserung des Tierschutzes stufen die Studienautoren die Brüsseler Pläne, die Käfighaltung für Geflügel zu beenden, als ein klares Einkommensrisiko für die betroffenen Betriebe ein. Außerdem stellen nach ihrer Einschätzung schärfere Bestimmungen den Tiertransport betreffend insbesondere für den Kälbersektor einen Unsicherheitsfaktor dar.
Als weniger problematisch wird hingegen das Farm-to-Fork-Ziel einer Halbierung des Einsatzes antimikrobieller Mittel betrachtet. Zwar erfordere dies spezifische Maßnahmen im Rahmen des Betriebsmanagements. Empirisch sei aber bereits belegt, dass dieses Ziel ohne dauerhafte negative Auswirkungen auf die Produktion erreicht werden könne, so die Wissenschaftler. AgE