Die spanischen Schweinehalter haben ihre Herden in diesem Frühjahr weiter aufgestockt. Niedrige Preise könnten nun den Anstieg bremsen.
Laut Daten des Landwirtschaftsministeriums in Madrid erreichte der Gesamtbestand im Mai ein neues Rekordniveau von 32,41 Millionen Tieren; das waren 1,04 Millionen Schweine oder 3,3 Prozent mehr als bei der Vorjahreserhebung. Noch stärker wuchs - relativ gesehen - die Sauenherde, nämlich um 108.000 Stück oder 4,2 Prozent auf 2,66 Millionen Tiere. Überdurchschnittlich stark wurde dabei der Bestand an Jungtieren aufgestockt. Die Zahl erstmals belegten Muttertiere wuchs um 8,8 Prozent auf 297.000, während die der noch nicht tragenden Jungsauen um 11,6 Prozent auf 367.480 Stück zulegte.
Der Bestandszuwachs in Spanien erfolgte zu einer Zeit, als die Probleme mit dem fehlenden Export von Schweinefleisch nach China und dem daraus resultierenden Preiseinbruch noch nicht so deutlich zu erkennen waren. Längst ist die europaweite Preiskrise aber auch auf der iberischen Halbinsel angekommen. Die Leitnotierung für Schlachtschweine am Mercolleida ist in den vergangenen 15 Wochen um insgesamt 40,6 Cent/kg Lebendgewicht oder 26,1 Prozent gesunken und damit noch stärker als in Deutschland; die Notierung für Ferkel mit 20 kg lag zuletzt bei 18 Euro. Spanische Analysten halten es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass insbesondere jüngere Sauen wieder schnell aus dem Produktionsprozess genommen werden. Sie erwarten weiterhin eine steigende Erzeugung, wobei sich das Wachstumstempo aber abschwächen dürfte.