In Spanien geht den Tierhaltern das Futter aus. Verbände der Agrarbranche warnen vor den katastrophalen Folgen. Die Tiere drohen in den Ställen zu verhungern.
Seit dem 14. März wird Spanien von einem Streik des Transportgewerbes erschüttert. Kleine Unternehmen und selbstständige LKW-Fahrer protestieren gegen die gestiegenen Dieselpreise und fordern von der Regierung finanzielle Hilfen. Zwar beteiligt sich nur ein Teil der Branche an den Aktionen, doch durch Blockaden ist der Gütertransport im gesamten Land erheblich eingeschränkt.
Die Transportbranche fühlt sich von der spanischen Regierung im Stich gelassen. Zwar wurde am vergangenen Donnerstag Diesel-Subventionen im Umfang von 500 Mio. € versprochen, doch das reichte den Streikenden nicht aus. Forderungen aus der Wirtschaft, die Blockaden mit Gewalt aufzulösen, fanden in der Mitte-Links-Koalition bisher keine Unterstützung. Der Verband der Futtermittelindustrie CESFAC hatte in der vergangenen Woche versucht, mit Hilfe der Guardia Civil LKW-Konvois auf den Weg zu bringen. Trotz der polizeilichen Unterstützung scheiterten auch diese Pläne am Widerstand der Streikenden.
Die Verbände der Agrarbranche beklagen ein „sehr ernstes wirtschaftliches und Tierschutzproblem“ und warnen vor einem unmittelbaren Risiko für die öffentliche Gesundheit, da die Tiere auf den Höfen nicht mehr gefüttert werden können. Von den Engpässen sind nicht nur Getreide und Eiweißkomponenten betroffen, sondern auch Zusatzstoffe wie Mineralien und Vitamine. Den LKW-Streik bekommen schon jetzt die Verbraucher zu spüren. In den Supermärkten bleiben immer mehr Regale leer. Unternehmen der Lebensmitteindustrie mussten wegen Rohstoffmangels die Produktion einstellen. SB