Lars Schmidt, Leiter einer Milchviehanlage im Havelland: Wir in Brandenburg sehen derzeit die Gefahr, dass die Milcherzeugung aus unserem Bundesland noch weiter abwandert. In den vergangenen zwei Jahren haben wir bereits etwa 12.000 Milchkühe verloren, knapp 150.000 Kühe haben wir noch. Angesichts zu erwartender rückläufiger Auszahlungspreise ab Januar und der Ungewissheit über die europäische Agrarpolitik ist die Unsicherheit groß. Für mich steht fest, dass wir in einer tierarmen Region leben und damit sehr gute Voraussetzungen für eine umweltverträgliche Milcherzeugung haben. Langfristig werden wir auch vom Bevölkerungszuwachs in Berlin und Brandenburg profitieren. (Foto: Privat)
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Ingo Müller, Sprecher DMK: Wir stehen vor einer Reihe von Herausforderungen. Der Milchmarkt wurde liberalisiert, der Euro ist stark, was den Export schwächt. Hinzu kommt ein erhöhtes Angebot. In der Summe ergibt sich ein stärkerer Wettbewerb um jeden einzelnen Kunden. Dazu wechseln die Verbrauchergewohnheiten – Herausforderungen, denen wir uns mit einer umfassenden Neuausrichtung stellen. Wir haben unser Milkmaster-Programm überarbeitet, das einen wichtigen Baustein zu nachhaltiger Milchproduktion und Tierwohl darstellt. Wir optimieren unser Sortiment und nutzen den Wegfall von Milchmengen, um aus Kategorien mit schwacher Wertschöpfung auszusteigen. (Foto: DMK)
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Annalina Behrens, CEO bei FL Brüterei MV GmbH, Finken: Für Legehennenhalter wird nach Geflügelpest und Fipronil auch das Jahr 2018 spannend bleiben. Für die Mehrheit der konventionellen Betriebe wird in diesem Jahr wohl die Früherkennung der Geschlechter beginnen, was mit einer weiteren Konzentration der Brütereien einhergehen wird. Die Aufzucht von Bruderhähnen wird eine interessante, aber wachsende Nische bleiben – insbesondere im Bio-Segment. Die immer noch unbekannten Inhalte der Revision der EU-Öko-Verordnung sorgen für Unruhe unter den Produzenten. (Foto: Fürstenhof)
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Markus Münstermann, Ferkelerzeuger aus dem Kreis Paderborn: Das Jahr dürfte für die deutschen Sauenhalter zum Jahr der Entscheidungen werden. Beim Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration warten meine Berufskollegen und ich dringend auf praktikable Lösungen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt nicht gefährden. Während in Dänemark die Lokalanästhesie durch den Landwirt kurz vor der Zulassung steht, werden in Deutschland weiter Zweifel gestreut. Auch beim Thema Kastenstände erhoffe ich mir für 2018 endlich Rechtssicherheit durch bundesweit einheitliche gesetzliche Rahmenbedingungen, die sich an den Vorgaben der europäischen Nachbarländer orientieren. (Foto: Privat)