Bernhard Krüsken, Generalsekretär Deutscher Bauernverband: Die Studie beschreibt richtig die gewaltigen Herausforderungen für die Landwirtschaft und zeichnet ein Struktur-Szenario, das leider zum erheblichen Teil eine zwingende Folge ständig steigender regulatorischer Anforderungen und ordnungsrechtlicher Alleingänge ist. Strukturwandel hat vor allem zwei altbekannte Treiber: investitionsrelevante Auflagen und wirtschaftlicher Druck. Das gilt insbesondere für die Tierhaltung. Man kann darüber streiten, ob eine lineare Fortschreibung bisheriger Trends plausibel ist, aber die Richtung ist beim jetzigen gesetzgeberischen Kurs, immer noch national eins draufzulegen, weiter vorgegeben. Zeit zum Aufwachen! (Foto: DBV)
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Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik und Kommunikation, Bioland: Wir teilen die Prognosen der DZ-Bank-Studie nicht in allen Punkten. Natürlich wäre es erfreulich, wenn die Bio-Betriebe bis 2040 fast die Hälfte aller Betriebe ausmachen würden. Dass diese dann jedoch nur 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche bewirtschaften, gilt als unwahrscheinlich. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, setzen wir alles daran, dass die 20 Prozent Ökofläche bereits bis 2030 erreicht werden. Bis 2040 wird der Druck auf die Politik weiter massiv steigen, sodass weitere verschärfende Umweltauflagen und Anforderungen an das Tierwohl auf den Weg gebracht werden, für die der Ökolandbau bereits die Antworten liefert. (Foto: Bioland Foto: Bioland)
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Stefanie Sabet, Geschäftsführerin Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie: Die effizientere Aufstellung der Betriebe – ob landwirtschaftliche oder verarbeitende – durch digitale Prozesse und der Wandel hin zu größeren Agrarbetrieben wirft bei vielen Verbrauchern Fragen auf. Um das Verbrauchervertrauen in die Qualität und Sicherheit deutscher Lebensmittel nicht zu erschüttern, ist vor allem Transparenz bei allen Akteuren wichtig. Die Digitalisierung ist eine Chance für eine solche Transparenz und mehr Wettbewerbsfähigkeit. Zweifellos wird sie zu Umwälzungen in der gesamten Lebensmittelkette führen. Wichtig ist daher, die Veränderungen in der hiesigen Agrarstruktur auch als Chance aufzugreifen. (Foto: privat Foto: privat )
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Dr. Peter Haarbeck, Geschäftsführer Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft: Theoretisch reichen 100.000 Ackerbaubetriebe in Deutschland aus, um Mühlen und Stärkeindustrie mit Rohstoffen zu versorgen. Womöglich können große Einheiten mit Blick auf Pestizid-Minimierungsstrategien oder integrierte Konzepte einen professionelleren Ackerbau betreiben. Die Welt ist aber bunter und sollte es auch unbedingt bleiben! Abwechslungsreiche Strukturen fördern Regionalität, Vielfalt, Innovation – dieses Potenzial stärkt den ländlichen Raum. Davon profitieren unsere Unternehmen. Ob klein oder groß – Erfolg hängt ausschließlich vom unternehmerischen Konzept ab. Das gilt genauso für die Landwirtschaft. (Foto: BMK Foto: BMK)
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Franz-Josef Holzenkamp, Präsident Deutscher Raiffeisenverband: Der Strukturwandel in der Agrarbranche ist kein neues Phänomen: Unsere genossenschaftlich orientierten Mitglieder nehmen diese Herausforderung seit Jahrzehnten an. Sie sind ein starker Dienstleister der Landwirtschaft, der den Wandel individuell zum Wohle seiner Mitglieder und gemeinsam mit ihnen gestaltet. Große spezialisierte Betriebe haben andere Ansprüche an ihre Marktpartner. Entsprechend haben Genossenschaften ihre Strukturen angepasst, Prozesse schlanker gestaltet und neue Geschäftsfelder sowie Dienstleistungen erschlossen. Diese Anpassungsprozesse werden die Genossenschaften fortsetzen. (Foto: DRV Foto: DRV )