Mit 1,5 Mill. NZ$ unterstützt die neuseeländische Regierung die Erforschung von Kasein-Varianten in Kuhmilch. Das Forschungsunternehmen AgResearch arbeitet im Rahmen einer politischen Initiative zu gesunder Ernährung nun an der Frage, ob sich A1- und A2-Milch in einer Weise voneinander unterscheiden, die Einfluss auf den menschlichen Organismus hat. Ursprünglich gaben alle Rinderrassen sogenannte A2-Milch. Vor allem unter europäischen Rassen hat sich aber inzwischen durch eine Genmutation A1-Milch verbreitet. Der molekulare Unterschied liegt in einer einzigen Aminosäure des Proteins Beta-Casein.

Schon vor knapp 20 Jahren wurde die These aufgestellt, dass die beiden Milchvarianten auf unterschiedliche Weise verdaut werden - seitdem gibt es eine lebhafte Diskussion. Das Unternehmen "A2 Milk Company" bewirbt seine A2-Milch unter anderem damit, dass A1-Milch unter anderem Verdauungsprobleme und Allergien hervorrufe. Außerdem sei die A2-Variante für laktose-intolerante Menschen besser verdaulich. Andere A1-Kritikern gehen davon aus, dass A1-Milch Herzerkrankungen, Diabetes Typ-1, Autismus und Schizophrenie auslösen könnte. An stichhaltigen Beweisen und wissenschaftlich anerkannten Studien fehlt es aber noch.

Die "A2 Milk Company" scheiterte zwar mit dem Vorhaben, die größte Molkereigenossenschaft Neuseelands Fonterra dazu zu verklagen, Warnhinweise auf A1-Milch zu kleben, vertreibt aber erfolgreich A2-Milch und -produkte in Neuseeland, Australien, Großbritannien, China und Amerika. Geschäftsführer Geoffrey Babidge zeigte sich erfreut über die Forschungsinitiative: "Die Unterstützung der Regierung für weitere Forschung an den Vorteilen der A2-Milch ist extrem wichtig, weil es vor allem in den asiatischen Ländern viele Menschen gibt, die die gesundheitlichen Vorteile von Milchprodukten aufgrund einer Intoleranz nicht nutzen können." (lm)

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