Die Fachhochschule (FH) Münster am Standort Steinfurt hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Hühnerkot zu einem transportfähigen Dünger umgewandelt werden kann. Entscheidend dabei ist die Zugabe von Branntkalk.
Gemeinsam mit der Firma Thiel aus Löningen hat die FH eine Möglichkeit gefunden, wie die schlammigen Rückstände des Hühnerkots durch die Zugabe von Branntkalk in einer neu entwickelten Anlage entwässert und bei Bedarf gereinigt werden, so dass die Masse am Ende auch den Vorschriften entspricht und als Dünger genutzt werden kann. „Während des Prozesses in der neuen Anlage kann nun gleichzeitig das Ammonium in Form von Ammoniak gezielt entzogen und ebenfalls zu Dünger weiterverarbeitet werden“, erläutert der Geschäftsführer der Firma Thiel, Alfred Thiel.
Nach Angaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das Vorhaben fachlich und finanziell mit insgesamt 250.000 € unterstützt, soll das neue Verfahren helfen, den Phosphorkreislauf nachhaltig zu schließen. "So behebt der Überschuss an der einen Stelle den Mangel an einer anderen", erklärt Alexander Bonde, Generalsekretär der DBU.
Bisher könnten Reststoffe mit einem hohen Ammoniumgehalt wie Hühnermist nur sehr begrenzt in Biogasanlagen verwertet werden, da der Stoff die Gärung störe. Die Masse, die in der neu entwickelten Anlage entstehe, könne nun alternativ auch in größeren Mengen in Biogasanlagen vergärt werden, erklärt Geschäftsführer Thiel einen weiteren Vorteil des neuen Verfahrens.