Vom Gras zum Plastik: Die neue Bioraffinerie der Universität Hohenheim soll es möglich machen.
An der Universität Hohenheim wird künftig eine chemische Verbindung aus Chinaschilf hergestellt. Aus dieser lassen sich Getränkeflaschen, Verpackungen und Nylon herstellen.
Die Bioraffinerie auf der Versuchsstation "Unterer Lindenhof" wird Anfang November in Betrieb genommen. Zum Technikum gehört ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb, der das Chinaschilf anbaut und darüber hinaus eine Biogasanlage zur Versorgung mit Wärme und Strom betreibt.
Wird Chinaschilf raffiniert, entsteht die chemische Verbindung Hydroxymethylfurfural (HMF). Aus dieser lassen sich später Kunststoffe für unter anderem Nylonstrümpfe, Plastikflaschen und Lebensmittelverpackungen herstellen. Zusätzlich fällt in der Bioraffinerie ein nährstoffreicher Reststoff an, der über die Biogasanlage zurück aufs Feld geführt wird.
Das Verfahren haben die Forscher um Prof. Andrea Kruse, Leiterin des Fachgebiets Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe an der Universiät Hohenheim, bereits im Labor getestet. Neben Chinaschilf könne man auch Chicorée-Rüben oder Altbackwaren verwenden. Das Vorhaben ist Teil des EU-Projekts 'Growing Advanced industrial Crops on Marginal Lands for Biorefineries' (GRACE).
MEHR DAZU
Nachwachsende Rohstoffe
Pack die Rübe in den Tank
In Zusammenarbeit mit Porsche, Crop Energies, Puraglobe, dem Bundesumweltministerium und der Agentur für nachwachsende Rohstoffe werden alternative Kraftstoffe unter härtesten Bedingungen getestet: in einem Porsche Cayman GT4, 24 Stunden lang auf dem Nürburgring.
Newsletter-Service agrarzeitung
Mit unseren kostenlosen Newslettern versorgen wir Sie auf Wunsch mit den wichtigsten Branchenmeldungen