Sechs Jahre nach dem Start zieht das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne Bilanz. Der Erfolg ist beachtlich und die Perspektiven für die Zukunft sind vielversprechend.
Wachsen Körnererbsen überhaupt auf deutschen Äckern? Diese Frage stellten sich noch vor wenigen Jahren Hersteller von Öko-Lebensmitteln. Sie verwendeten zwar damals schon gerne Erbseneiweiß als pflanzliche Proteinquelle. Der Rohstoff stammte jedoch bis 2016 überwiegend aus Kanada oder China. Das wollte das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne (DemoNetErBo) ändern. Das staatlich finanzierte Projekt ist angetreten, um mehr Körnererbsen und Ackerbohnen einen Weg von heimischen Äckern in deutsche Mägen zu ebnen. Erfolg auf der ganzen Linie, lässt sich zum Projektabschluss nach sechs Jahren feststellen. Ein Indikator ist die erheblich gestiegene Anbaufläche beider Körnerleguminosen. Wesentlich wichtiger ist, dass mit interessanten Verwertungsmöglichkeiten neue Märkte erschlossen wurden.
In konventionellen Betrieben hat besonders die Ackerbohne dank hoher Erträge ihren Siegeszug angetreten. Körnererbsen sind zwar die wichtigste Körnerleguminose auf deutschen Äckern geblieben. Doch in den vergangenen fünf Jahren hat die Bohnenfläche um fast 50 Prozent zugelegt, wogegen die Erbsenfläche „nur“ um 12 Prozent gewachsen ist. Mittlerweile ist die Nachfrage für beide Körnerleguminosen so rege, dass sie sogar einen noch größeren Anbau erlauben würde. Die deutsche Selbstversorgung mit Ackerbohnen und Körnererbsen im Futter beträgt nach Branchenschätzungen gerade mal 50 bis 60 Prozent. Die fehlenden Mengen stammen aus Importen – überwiegend aus dem Baltikum. Da aber die Nachfrage nach regionaler Herkunft steigt, besteht hier noch gewaltiges Potenzial. Darüber hinaus ist Eiweiß aus Erbsen und Ackerbohnen besonders in der Humanernährung begehrt, weil die Inhaltsstoffe bisher nicht als Allergene gelistet sind. Aber es dauert natürlich, bis aus den Rohstoffen marktreife Lebensmittel entwickelt werden können.