Der Anbau von Weizen nach Weizen ist zwar in Deutschland gang und gäbe, pflanzenbaulich gilt er aber als Sündenfall. Deshalb soll er mit der nächsten EU-Agrarreform verschwinden.
Ab 2023 unterbindet die geplante „GLÖZ7“-Regelung solch enge Fruchtfolgen, die Pilzbefall und als Folge die Anwendung von Fungiziden geradezu programmieren. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet ein Grüner vom Fruchtwechsel abrückt und den Anbau von Stoppelweizen möglich machen will.
Cem Özdemir gibt sich in seiner Funktion als Bundeslandwirtschaftsminister ungewöhnlich pragmatisch. Er kündigt an, sich in Brüssel dafür einzusetzen, den Start von „GLÖZ7“ um ein Jahr zu verschieben. Damit will Özdemir den Anbau von Stoppelweizen zur diesjährigen Herbstaussaat noch einmal erlauben, um die deutsche Weizenproduktion im kommenden Jahr zu sichern. Es gilt als wahrscheinlich, dass die EU-Kommission zustimmt und die Regel erst zur Herbstaussaat im kommenden Jahr greifen wird.