Josef Tumbrinck hat nach 23 Jahren am Sonntagabend alle Ämter im Naturschutzbund Deutschland (Nabu) niedergelegt. Er wird ab sofort als Unterabteilungsleiter Naturschutz im Bundesumweltministerium (BMU) tätig sein. Seit Tumbrincks Wahl zum Landesvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1996 hat sich der Mitgliederbestand des Nabu verdreifacht. Er geht inzwischen in Richtung 100.000. Während Tumbrincks Amtszeit hat sich der Nabu unter anderem für die Einrichtung des Nationalparks Eifel und den Fortbestand der Biologischen Stationen im Land eingesetzt. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem Vogel- und Insektenschutz sowie in dem Einsatz für eine naturverträglichere Landwirtschaft.
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Neben vielen Glückwünschen wird Tumbrincks Wechsel von der nichtstaatlichen Organisation ins Umweltministerium auch kritisch gesehen. "Wie unabhängig ist eine NGO, deren ehemalige Vertreter hohe Posten in der Regierung bekleiden?", fragt beispielsweise der FDP-Politiker Daniel Bohl. Für ihn ist das ein Fall für "Lobby Control".
Die Geschäfte des Nabu NRW liegen nun kommissarisch in den Händen des geschäftsführenden Vorstandes. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Nachfolge zügig geregelt wird, erfuhr agrarzeitung.de. Anfang Juni soll ein Nachfolger gewählt werden.
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