Die Keimhülle kann leicht mechanisch verletzt werden. Dadurch entstehen kleinste Risse (Mikrorisse). Durch diese gelangen Luft und Feuchtigkeit an den Keimling und verursachen Keimhemmung und Triebkraftverluste.
Um die Schäden an den Körnern so niedrig wie möglich zu halten muss bereits ab der Ernte darauf geachtet werden, dass alle Arbeitsgänge schonend durchgeführt werden (Trommeldrehzahl, Druschfeuchte, Fallhöhen etc.). Diese Schritte haben die Landwirte nicht selbst in der Hand, weil sie zertifiziertes Saatgut beziehen.
Saatgutqualität ist in diesem Jahr ein Problem
Aber auch zwischen Ankunft und Aussaat des Saatguts können noch Schäden entstehen, z.B. beim Verladen, Umfüllen und Impfen (zu intensives Mischen, Betonmischer, Schnecken) oder auch in der Sämaschine (z.B. in den pneumatischen Sämaschinen). Das führt zu dem Phänomen, dass eigentlich qualitativ gutes Saatgut zu schlechtem Feldaufgang trotz eines Top-Saatbetts führt. In diesem Jahr gibt es mit der Saatgutqualität große Probleme, deshalb ist der schonende Umgang noch wichtiger.
Die Impfung vom Saatgut mit Rhizobien ist eine wichtige Maßnahme, um den hohen Stickstoffbedarf (70 bis 90 kg N je t) der Sojabohne zu decken. Die Sojabohne kann als Leguminose eine Symbiose mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien bilden. Dafür müssen die nicht heimischen Bakterienstämme (Bradyrhizobium japonicum) separat auf das Saatgut geimpft werden.
Die Knöllchenbakterien sind Lebewesen, die UV- und wärmempfindlich sind. Deshalb sollte mit der Impfung bis kurz vor der Saat gewartet werden. Je mehr Knöllchenbakterien überleben, desto höher der Impferfolg. Grundsätzlich sollen die Impfmittel kühl und vor UV-Licht geschützt gelagert werden. Zum Impfen darf kein gechlortes Wasser zum Anrühren verwendet werden.
Soja ist nicht auf der Liste der Arten, die nachgebaut werden dürfen. Der Nachbau ist daher verboten bzw. illegal. Die Formulierung zu Beginn lässt vermuten, dass dies dem Autor nicht bekannt ist.
Sehr geehrter Herr Mellinger, dem Autor ist diese Tatsache bekannt. Vielleicht war die Formulierung eines Satzes nicht ganz optimal. Der Satz lautet jetzt: Diese Schritte haben die Landwirte nicht selbst in der Hand, weil sie zertifiziertes Saatgut beziehen.
Vielen Dank für den Hinweis. Ein frohes Osterfest wünschen
N.U. Agrar und die agrarzeitung