
Die Krankheitssituation ist derzeit im Getreide im Vergleich zu den Vorjahren relativ entspannt. Gut entwickelte Bestände zeigen allerdings Symptome.
Auch im Süden sind die dort meist später gesäten Weizenbestände gesund. Die Wintergerste ist dagegen häufiger mit Altmehltau, Netzflecken, vor allem aber mit Schneeschimmel und örtlich auch mit Typhula belastet.
Ob und wann ein Fungizid eingesetzt wird, hängt von folgenden Punkten ab.
Ein früher Fungizideinsatz (EC 25/30)zur Bestandessicherung ist angeraten, wenn
• sich ein starker Befall (über 20 % der Pflanzen sind „unten“ braun) mit Krankheiten an der Halmbasis aufgebaut hat. Der Bestand kann dadurch zu stark ausdünnen.
• Die frühzeitige Bekämpfung von Blattkrankheiten (Mehltau, Roste) ist dagegen nur angebracht, wenn:
○ die Bestände insgesamt nur wenig Blattmasse aufweisen und die Gefahr besteht, dass die Assimilationsleistung durch den Befall mit Blattkrankheiten stark eingeschränkt wird,
○ massiver Mehltau-Befall zu einer übermäßig starken Auslichtung der Bestände führen kann,
○ massiver Krankheitsbefall auf den unteren, teils absterbenden Blättern in den üppigen Beständen später nicht mehr vollständig ausgeräumt werden kann, weil die Wirkstoffe durch die oberen Blätter abgeschirmt werden.
Die Fungizidmaßnahme in EC 31/32 ist angeraten, wenn
• Septoria tritici bzw. Netzflecken oder Rhynchosporium auf dem viertletzten Blatt von
10 % der Halme zu finden sind,
• Befall mit Rost und/oder Mehltau auf dem drittletzten Blatt auftritt,
• über 30 % der Pflanzen Halmbasisverbräunungen aufweisen infolge von Krankheiten aufweisen. EC 31/32 ist der letzte Termin, um noch ausreichend Wirkstoff an die Halmbasis bringen zu können.
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