Im Mai entscheidet sich, ob ein weiteres Dürrejahr bevorsteht. Bislang sind den Bauern aber Absicherungen gegen Dürre zu teuer. Bayern will deshalb - wie im Nachbarland Österreich - Bund und Länder an den Versicherungen für Landwirte gegen Wetterschäden beteiligen.
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber startete eine Bundesratsinitiative zur staatlichen Unterstützung der Mehrgefahrenversicherungen in der Landwirtschaft. „Ich bin der Auffassung, dass wir die Risikoabsicherung unserer Landwirte durch faire und ausgewogene Rahmenbedingungen verbessern müssen. Eine staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherung in der Landwirtschaft ist dafür am besten geeignet. Denn die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass eine breite Absicherung von Risiken wie etwa Dürre nur dann zu erreichen ist, wenn die Prämien für die Bauern bezahlbar bleiben“, sagte Kaniber.
Die Staatsregierung sieht hier den Bund in der Pflicht. Er müsse Mittel über die Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) beisteuern. Der Freistaat will seiner Forderung an den Bund nun in der Länderkammer Nachdruck verleihen. Bei einer GAK Finanzierung trägt der Bund 60 Prozent und die Länder 40 Prozent der Kosten. Kaniber favorisiert unter dieser Voraussetzung ein Modell wie in Österreich: Die Landwirte zahlen 50 Prozent der Versicherungsprämie für die Mehrgefahrenversicherung (ohne Hagel), den Rest teilen sich Bund und Land. Ab dem 1. Juli 2019 soll es auch keine Ad-hoc-Zahlungen mehr geben. Die Bürger hätten kein Verständnis für immer neue Hilfszahlungen nach Katastrophen.
Das Risikomanagement für die Landwirtschaft müsse allerdings auf mehreren Beinen stehen, sagte Kaniber. „Ich setze mich für einen Mix an staatlich unterstützten Risikovorsorgeinstrumenten ein. Ich fordere neben der erwähnten Bezuschussung von Mehrgefahrenversicherungen den ermäßigten Versicherungssteuersatz für Elementargefahren auch für das Risiko „Trockenheit“. Dieser Satz soll 0,03 Prozent der Versicherungssumme statt 19 Prozent der Versicherungsprämie betragen. Damit werden die Versicherungsprämien für die Landwirte erschwinglicher
Eine neuerliche Dürre würde neben der Landwirtschaft auch Handel und Verarbeiter treffen. «Was in der Öffentlichkeit bislang wenig beachtet wird, ist das Schadenpotenzial des Niedrigwassers am Rhein», sagte Ernst Rauch, vom Rückversicherers Munich Re. Im vergangenen Jahr habe es massive Einschränkungen gegeben, weil die Transportschiffe zeitweise nur mit reduzierter Last oder gar nicht fahren konnten. «Die Auswirkungen waren bis in die zweite und dritte Reihe der Zulieferketten zu spüren», so Rauch.
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