Die Top Themen: Märkte, Düngeverordnung, Quartalsbilanzen

az-Wochenstart: Was Wichtig Wird

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Stefanie Pionke, Chefredakteurin der agrarzeitung (az). 
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In dieser Woche wagen Bank-Analysten Prognosen für die globalen Agrarmärkte 2021, der EU-Prognosedienst begutachtet die Wintersaaten und Experten diskutieren bei den Fachtagungen der SKW Piesteritz darüber, was im Zeichen der Düngeverordnung noch geht in roten Gebieten. Und sonst? Veröffentlichen die KWS und John Deere Quartalszahlen.

Marktdaten in Hülle und Fülle

Der Bulle ist zuletzt in Chicago etwas dominanter aufgetreten als der Bär.
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Der Bulle ist zuletzt in Chicago etwas dominanter aufgetreten als der Bär.

Am Montag veröffentlicht der EU-Prognosedienst MARS seinen aktuellen Bestandsbericht. Darin wird es um den Zustand der Wintersaaten gehen. Im Vormonatsbericht hatte der Prognosedienst ein gemischtes Bild gezeichnet: Während in Deutschland die Feldarbeiten zeitgemäß vorangetrieben werden konnten, trotz Trockenheit im September und starker Regenfälle Anfang Oktober, haben sich die Bestellungen von Weizen, Gerste, Roggen und Triticale in einigen Ländern West-, Mittel- und Osteuropas verzögert. In Frankreich, den südwestlichen Teilen der Benelux-Staaten, Polen, dem Osten Tschechiens, der Slowakei, Ungarn, und Rumänien kam es laut dem MARS-Oktoberbericht nach Trockenheit im September aufgrund starker Regenfälle Anfang Oktober zu einer Verspätung der Aussaat. Es dürfte also interessant sein, wie sich die Lage in dem aktuellen Bericht gestaltet.
 
Das gilt auch für die Einschätzung zur Lage in Russland. Große Sorgen bereitet den Landwirten dort nämlich weiterhin der Zustand der Winteraussaat. Während sich die Lage in den letzten Wochen bis zum Wintereinbruch vor allem im Gebiet Krasnodar und Stavropol verbessert hat, bleibt die Lage in Wolgograd kritisch. Vieles werde nun von der Härte des Winters und der Menge an Schnee und Niederschlag abhängen, heißt es von Marktbeobachtern aus Russland. Nach Einschätzung der Beratung IKAR könnte die Zustandsbewertung der Winteraussaat, die Ende November vom Agrarministerium veröffentlicht wird, so schlecht wie noch nie ausfallen.   

Am Dienstag und Mittwoch dann wagen die Marktanalysten der Rabobank per Webinar einen Ausblick auf die Marktentwicklung im Jahr 2021. Das Jahr 2020, das ganz im Zeichen der Coronakrise steht, wird laut den Analysten der Bank von einem Jahr mit seinen eigenen Tücken abgelöst werden: So wird das Wetterphänomen La Niña Landwirten Sorgen bereiten und die Preise befeuern. Außerdem rechnen die Experten damit, dass das Interesse institutioneller Anleger, weniger freundlich formuliert, Spekulanten, an den Agrarmärkten groß bleiben wird. Viele Länder weltweit betreiben angesichts der Coronakrise eine Bevorratungspolitik, was Importe und Preise stützen werde. Also, es gibt durchaus auch bullische Tendenzen an den Märkten!

Was noch geht in Roten Gebieten

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Für heiße Diskussionen, Bauernproteste und innen- sowie europapolitisches Gerangel hat in den vergangenen Jahren die Düngeverordnung gesorgt. Am Dienstag, bei der ersten Talkshow im Rahmen der Fachtagungen Düngung 2020/21 der SKW Piesteritz, wird dieses kontroverse Thema in einer hochkarätigen Diskussionsrunde unter die Lupe genommen. Wie ist der aktuelle Stand bei der Ausweisung der roten Gebiete? Was kostet die Düngeverordnung die Landwirte? Und für welche Fragen ihrer landwirtschaftlichen Partner muss die Agrarindustrie gewappnet sein? Darüber diskutieren az-Redakteurin und Dünge-Spezialistin Daphne Huber und az-Chefredakteurin Stefanie Pionke mit Prof. Dr. Henning Kage von der Universität Kiel, Dr. Ralf-Peter Weber, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt, den Landwirten und Bloggern Michel Allmrodt und Phillip Krainbring sowie Dr. Michael Dreyer von der SKW Piesteritz. Wann: Dienstag, 24. November 2020, 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr. Wo? Im Netz, hier geht es zur Anmeldung.

Quartalszahlen in der Berichtssaison


Auch in dieser Woche stellen Unternehmen aus dem Agribusiness ihre Zahlenwerke vor: So wird die KWS am Dienstag die Bilanz für das erste Geschäftsquartal 2020/21 vorstellen. Bangen dürfte da kaum angesagt sein, da sich die Geschäfte des Saatgutunternehmens sehr erfreulich entwickeln. So erzielte die KWS-Gruppe im gesamten Geschäftsjahr 2019/20 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von rund 15 Prozent auf fast 1,3 Mrd. €. Ein Teil des Wachstums ist auf die Akquisition des Gemüsesaatgutanbieter Pop Vriend Seeds zurückzuführen. Aber auch ohne diese zusätzlichen Umsätze sowie ohne Währungseinflüsse berechnete KWS in der Jahresbilanz im Oktober einen Umsatzzuwachs um mehr als 10 Prozent.
 
Am Mittwoch dann ist John Deere an der Reihe. Der Landtechnik-Konzern hatte erst kürzlich eine Neustrukturierung der Geschäftsfelder international bekanntgegeben. Die Dreigliederung in ‚Produktionssysteme‘, ‚Technologie Lösungen‘ sowie ‚Lebenszyklus Lösungen‘ soll den Konzern fit für die Zukunft machen. Die Bilanz für das dritte Quartal, die der Landtechnikkonzern im August veröffentlicht hat, fiel nicht so rosig aus. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2019/20 hatte John Deere einen Nettogewinn von knapp 2 Mrd. US-$ nach noch 2,5 Mrd. US-$ im Vorjahr veröffentlicht und dies mit einer Kaufzurückhaltung in Folge der Corona-Pandemie begründet.



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