Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre! Ihre Stefanie Pionke, Chefredakteurin der agrarzeitung.
Die Freien Bauern rebellieren gegen die Düngeverordnung - und zwar ganz grundsätzlich mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Die az geht mit ihrem Digital Summit "Forum agrarzeitung" neue Wege und aus Kanada und Australien gibt es frische Erntezahlen.
Verfassungsbeschwerde gegen Düngeverordnung
Noch bevor die Düngeverordnung im Frühjahr 2021 umgesetzt werden soll, geht es heiß her um das Regelwerk: Nach verschiedenen Klagen einzelner Landwirte und Organisationen gegen die Dünge-VO, speziell die als besonders nitratbelastet ausgewiesenen, „roten“ Gebiete, zieht nun die Vereinigung der Freien Bauern vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, um gegen das Regelwerk an sich zu klagen. Am Dienstag wollen die Freien Bauern ihre Vorbereitungen zur Klage und die Begründungen für den Schritt vor das Bundesverfassungsgericht vorstellen. Auch das Landvolk in Niedersachsen behält sich eine Klage vor. Der niedersächsische Bauernverband will allerdings noch abwarten, wie die Ausweisung der roten Gebiete im Bundesland ausfällt – und ob und wie viele landwirtschaftliche Betriebe sich dann noch in den nitratsensiblen Gebieten befinden. In der Vorwoche hatte die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) bekanntgegeben, dass der Entwurf der Landesdüngeverordnung nun in die Ressortabstimmung gehe. Bereits jetzt sei absehbar, dass durch die Überarbeitung der Gebietskörper die Flächen in roten Gebieten geringer werde, heißt es aus dem Hannoveraner Landwirtschaftsressort. Nur noch 30 Prozent sollen in Niedersachsen besonders mit Nitrat belastete Gebiete sein, in denen zusätzlich zu den Anforderungen der Düngeverordnung zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Im Dezember sollen die niedersächsischen Landwirtschaftsverbände Stellung beziehen können zum Entwurf für die Landesdüngeverordnung.
Forum agrarzeitung feiert Premiere
Mit ihrem ersten Digital Summit „Forum agrarzeitung“ geht die agrarzeitung am Mittwoch neue Wege: In der virtuellen Konferenz diskutieren Spitzenvertreter aus Agrarhandel und Agrarindustrie gemeinsam mit Landwirten, welche Zukunftsperspektiven der Agrarhandel in einem schwierigen Umfeld aus anhaltendem Strukturwandel und Wettbewerbsdruck, steigenden, regulatorischen Anforderungen an die Agrarproduktion und der digitalen Transformation hat. Welche Früchte Konsolidierungsschritte tragen sollen, was dies für den Landwirt als Kunden bedeutet und wie die Betriebsmittelindustrie gemeinsam mit Handel und Landwirten neue Wege einschlagen kann, diskutieren wir mit RWZ-CEO Christoph Kempkes, Agravis-Vorstandschef Dr. Dirk Köckler, Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer Cropscience Deutschland GmbH und Carsten Stegelmann, der den Großbetrieb Trantower Agrar GmbH in Mecklenburg-Vorpommern leitet. Forum Agrarzeitung
Agrarhandel im Umbruch
Marktzahlen aus „Down under“ und Kanada
Nach drei verheerenden Dürrejahren in Folge ist auf der Südhalbkugel wieder Erholung angesagt: Wie stabil dieser Trend ist, zeigt die vierteljährige Prognose des australischen Agrarstatistikamtes Abares am Dienstag. Jüngste Marktschätzungen gingen davon aus, dass sich die australische Weizenernte mit zwischen 28 und 29 Millionen Tonnen im Wirtschaftsjahr 2020/21 nahezu verdoppelt gegenüber dem trockenheitsgeplagten Vorjahr. Auch aus Kanada gibt es offizielle Erntezahlen, und zwar am Donnerstag. Das US-Agrarministerium USDA rechnete zuletzt mit einem Anstieg der kanadischen Weizenerzeugung im laufenden Wirtschaftsjahr auf 35 Millionen Tonnen, nach knapp 33 Millionen Tonnen im Vorjahr.
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