Deutschlandweit sind Landwirte auf der Suche nach Messstationen, für Nitratwerte im Grundwasser. Bilder von zweifelhaften Standorten und Kommentare werden im Internet veröffentlicht.
Auf Initiative von vier Landwirten wurde im Internet eine Seite freigeschaltet, auf der Landwirte Informationen zu Nitrat-Messstellen einstellen können. Ziel sei einen Katalog mit Informationen zu allen Messstationen zu erstellen, die im EU-Nitratmessnetz und im Messnetz der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) enthalten sind und bei denen Werte von mehr als 45 mg/l Nitrat gemessen wurden, teilen die Initiatoren mit.
Düngeverordnung
EU-Kommission reicht keine Klage ein
„Wir möchten eine faire Beurteilung der Standorte der Messstationen erreichen“, heißt es in einem Schreiben, berichtet das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt. Auf einem öffentlich zugänglichen Server werden Checklisten für eine solche Vor-Ort-Begehung hochgeladen – außerdem finden sich Screenshots von Google-Maps, damit die Helfer die Stationen finden – denn die genauen Koordinaten habe man zwar angefordert, aber nicht bekommen, heißt es von den Initiatoren.
Neben fachlicher Kritik stößt auch die die Kostenbelastung, die allein von Landwirten zu tragen ist, auf Unmut. Durch die die Absenkung des Düngebedarfs um 20 Prozent im Betriebsdurchschnitt in den mit Nitrat belasteten Gebieten sind Ertragseinbußen und damit verbundene Erlösrückgänge zu erwarten, heißt es im abestimmten Entwurf der Düngeverordnung. Dieser wurde in dieser Woche vom Bundeskanzleramt an den Bundesrat zur Abstimmung am 3. April weitergeleitet. Im Entwurf werden Kosten in Höhe von 208 Mio. €/Jahr für die Wirtschaft kalkuliert. Auswirkungen auf Einzelpreise und auf das Preisniveau von Gemüse sind nicht auszuschließen. Der jährliche Erfüllungsaufwand wird mit rd. 84 Mio. € kalkuliert.
Jetzt im E-Paper lesen
Einen Gastkommentar von Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), lesen Sie in unseren e-Paper
Benötigt werden wirksame Düngeregeln
Düngeverordnung
Messstellennetz mangelhaft
Wie aussagekräftig sind eigene Nitratmessungen mit Teststreifen z.B. ( Easy Test )
In keiner Düngemittelverordnung ist geregelt wie hoch die Nitratbeastung der Böden im Unterschied von Mistsusbringung zur Ausbringung von Schwemmentmistungen
Es ist für jeden Laien erkennbar, dass ein halbverrotteter Mist wesentlich weniger Nitratbelastung für die Böden bringt als die Schwemmentmistung. Neigendwo wird darauf eingegangen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft auch durch die hohen Subventionierung nimmt mehr zu und vernichtet die Klein und Mittelständischen Bäuerlichen Betriebe.