
Die turbulente Hauptversammlung der Bayer AG endet mit einem mehrheitlichen Misstrauensvotum für den Vorstand. Zahlreiche Proteste hatten das Aktionärstreffen begleitet.
Die Hauptversammlung der Bayer AG hat am Freitagabend mit 55,5 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen die Entlastung des Vorstands votiert. Gegen die Entlastung des Aufsichtsrats stimmten 33,6 Prozent. Der Aufsichtsrat habe anschließend jedoch dem Vorstand einstimmig das Vertrauen ausgesprochen, teilt Bayer mit. Vorausgegangen war eine harte Hauptversammlung, die sich bis in den späten Abend hingezogen hatte. Bereits im Vorfeld hatten mehrere Anleger und Investmentfonds angekündigt, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten.
Darüber hinaus begleiten zahlreiche Proteste am Freitag die Hauptversammlung der Bayer AG in Bonn. Gegen Bayer als „Gentechnik-Konzern“ protestierte vor der Bayer-Hauptversammlung die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Annemarie Volling von der AbL ist der Ansicht, dass eine solche „Risikotechnologie auf dem Acker“ in großen Teilen der Landwirtschaft nicht erwünscht sei. Zumindest sollten Landwirte Wahlfreiheit und Transparenz haben. Kritik äußerte Volling an Aussagen von Bayer-Chef Werner Baumann, die er Anfang März in einem Interview mit der Welt am Sonntag getroffen hatte. Darin sagte Baumann wörtlich: „Mit voller Hose gewinnen Sie keinen 100-Meter-Lauf.“ Er kritisierte damit die seiner Ansicht nach zu große Risikoorientierung der Europäer, die Zukunftstechnologien ablehnen.
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