
Nach den grausamen Vorkommnissen auf einem Schlachthof in Bad Iburg will die niedersächsische Agrarministerin Schlachter, Transporteure und Bauern vermehrt kontrollieren. Hier kommt ihr Maßnahmenpaket.
"Ich bin schockiert!", erklärte die Ministerin heute auf einer aktuellen Stunde im niedersächsischen Landtag. In einem der reichsten Länder der Welt hätte sie solch ein unfassbares Leiden von Tieren, kollektives „Wegschauen“ und das Versagen der amtlichen Kontrolleure nicht für möglich gehalten hätte.
Videos dokumentieren grausame Verstöße gegen den Tierschutz auf dem Schlachthof in Bad Iburg. Der Betrieb wurde schnellstmöglich gesperrt. Es ist ein Verfahren zum Entzug der Zulassung eingeleitet. Der Landkreis fordert, die seit August produzierten Lebensmittel zurückzurufen. Darüber hinaus untersucht die Staatsanwaltschaft den Betrieb und wertet die vorliegenden Videoaufzeichnungen aus. Es geht um den Vorwurf einer größer angelegten kriminellen Vorgehensweise.
• unangemeldete, risikoorientierte Kontrollen in Schlachtbetrieben
• länderübergreifende Zusammenarbeit, um kriminelle Aktivitäten zu unterbinden
• landesweit verpflichtende Dienstbesprechungen mit allen in der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung tätigen amtlichen Tierärzte
• Aufstockung der Zahl der Ausbildungsplätze für künftige Amtstierärztinnen und Amtstierärzte
• Einführung des Berufsbildes des Veterinärassistenten
• die Projektgruppen „Transport“ und „Schlachten und Töten“ der Niedersächsischen Nutztierstrategie sollen den Tierschutz in Niedersachsen weiter voranbringen.
Schlachthöfe seien im Hinblick auf amtliche Kontrollen das wichtigste Nadelöhr der Tierproduktion, hier könne man effektiv die Einhaltung der eindeutigen gesetzlichen Vorschriften zu Tierschutz und Lebensmittelsicherheit kontrollieren, so Otte-Kinast.Verstoß gegen Tierschutz
Zwei Schlachthöfe gesperrt
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