An der heutigen finalen Beratung nehmen nach Aussage des Bundeslandwirtschaftsministeriums etwa 40 Vertreter teil. Dazu gehören die landwirtschaftliche Praxis, die fleischverarbeitende Industrie sowie Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Im Vorfeld der Beratungen seien Unterlagen mit konkreten Anforderungen für mehr Tierwohl an die Branchen verschickt worden. Der Katalog umfasst nach Aussage des BMEL eine Liste mit 13 Punkten, für die jeweils spezifizierte Kriterien formuliert seien. Diese umfassen ausdrücklich nicht nur Anforderungen zu konkreten Haltungsvorgaben wie beispielsweise das Platzangebot. Vielmehr steht das gesamte Management der Tierhaltung im Fokus des staatlichen Siegels. Dazu gehören auch Anforderungen im Hinblick auf die Aufzucht der Tiere, der Transport, die Tiergesundheit sowie die Schlachtung. Das Label soll zunächst in der Schweinehaltung gelten.
Bereits vor zwei Jahren hatte der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin ein staatliches Tierwohllabel vorgestellt. Allerdings ist es seitdem nicht gelungen, die Kriterien für die Vergabe festzulegen. Zu einer Einführung des Siegels ist es nie gekommen. Es wird erwartet, dass seine Nachfolgerin Julia Klöckner (CDU) auf der IGW, die am 18. Januar startet, ihre Version des Labes vorstellen wird.
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Bundeslandwirtschaftsministerium
Zweifel am Erfolg des staatlichen Tierwohllabels
Das freiwillige staatliche Tierwohllabel kommt, bekräftigt Bundesagrarministerin Julia Klöckner. Vermisst werden allerdings nach wie vor konkrete Vorgaben.
Nach Abschluss der Beratungen soll das Tierwohllabel möglichst umgehend in ein Gesetz gegossen und anschließend der EU vorgelegt werden. Mit einem ersten Angebot von Fleischwaren mit dem staatlichen Tierwohllabel wird für das Frühjahr 2020 gerechnet.
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