Im Kreis Aachen ist das Rinderherpesvirus BHV-1 nachgewiesen worden. Das Virus wurde bei Routinetests entdeckt. Insgesamt sind 700 Tiere betroffen und müssen geschlachtet werden. Das bestätigte der Sprecher des Aachener Städtebundes Detlef Funken gegenüber Agrarzeitung.de. Wie bei dem kürzlich abgeschlossenen Fall in Schleswig-Holstein werden nun langwierige Untersuchungen bei Nachbarbetrieben durchgeführt, um eine Ausbreitung des Virus eindämmen zu können.
Deutschland gilt seit 2017 als BHV-1-freie Zone. Von Zeit zu Zeit treten jedoch immer wieder vereinzelte Infektionen auf. Aachen liegt nah an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden, wo BHV-1 laut einem Medienbericht so gut wie gar nicht bekämpft werde.
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Bei dem Bovinen Herpes Virus 1 (BHV-1) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Erkrankung nach dem Tierseuchenrecht, das nur Rinder befällt. Wie alle Herpes-Typen ist das Virus sehr widerstandsfähig und hochansteckend. Für Menschen besteht jedoch keine Gefahr. Einmal infizierte Tiere bleiben ihr Leben lang infektiös, weshalb sie geschlachtet werden müssen. Die Übertragung erfolgt entweder über neu in den Betrieb gekommene, bereits infizierte Tiere oder den Menschen als Überträger. In der Regel befällt das Virus via Tröpfcheninfektion den Nasen- und Atemtrakt und kann dort die infektiöse bovine Rhinotracheitis auslösen.
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