
Statt ein Antibiotikum zu verabreichen, soll vorbeugend gegen Durchfall vorgegangen werden. Dieses Ziel verfolgt ein dänischer Forschungsverbund. Resistente Bakterien finden sich in jedem 10 dänischen Schweinestall.
Wissenschaftler der Universität Kopenhagen wollen einen Impfstoff gegen Durchfall bei Ferkeln entwickeln. Dieser soll gleichzeitig gegen die drei häufigsten durch E. coli-Bakterien hervorgerufenen Erkrankungen wirken. Ziel ist, die Anwendung von Antibiotika in der Schweinezucht zu reduzieren und Resistenzen vorzubeugen. Die Forscher der Universität Kopenhagen haben nach Angaben von Projektleiter Prof. John Elmerdahl Olsen bereits einen vielversprechenden Impfstoff entwickelt, der nach jahrzehntelanger Stagnation auf diesem Feld einen regelrechten Durchbruch bei der vorbeugenden Behandlung von Durchfallerkrankungen bei Ferkeln verspreche. Der technische Ansatz ähnle der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) beim Menschen.
Das Projekt, an dem neben der Universität Kopenhagen der Dachverband der dänischen Land- & Ernährungswirtschaft (L&F) sowie der Impfstoffhersteller AdaptVa beteiligt sind, wird vom Innovationsfond der dänischen Regierung mit umgerechnet 1,5 Mio. € gefördert.
Diese Nachricht ist auch vor dem Hintergrund der neuesten Resistenzzahlen der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde relevant. Demzufolge bestätigt die Behörde die hohe Verbreitung des methicillin-resistenten Bakteriums Staphylococcus aureus (MRSA). Bei 130 im vergangenen Jahr untersuchten konventionellen schweinehaltenden Betrieben wies die Behörde in neun von zehn Herden das gegen gängige Antibiotika resistente Bakterium nach. Weniger oft fand sich der Erreger in Öko- und Freilandhaltungen, und zwar bei rund fünf von zehn der analysierten Betriebe.
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