
Ertragseinbußen bei Grundfutter stellen viele Tierhalter vor große Probleme. Strategien für einen Umgang mit dem Mangel sind gefragt.
Von der Dürre sind Rinderhalter besonders stark betroffen. In einigen Betrieben wird bereits jetzt das Futter knapp. Dass die Mehrheit der Milcherzeuger und Bullenmäster schon heute auf die Wintervorräte zurückgreifen muss, könne er aber nicht beobachten, beschwichtigt ein Berater gegenüber agrarzeitung.de. Die Lage sei individuell und regional sehr unterschiedlich.
Landwirte helfen sich in der Situation gegenseitig. Bundesweit vermitteln zahlreiche Grundfutterbörsen den Handel mit Heu, Stroh, Gras- und Maissilage. Ein positiver Effekt der Trockenheit: Qualitativ hochwertiges Stroh steht in großen Mengen zur Verfügung. Heu und Silomais sind dagegen Mangelware, auch wenn die Maisanbaufläche in Deutschland 2018 gestiegen ist. Nur in einigen wenigen Regionen übersteigt das Angebot an Silomais die Nachfrage. So bauen im Oldenburger Münsterland viele Landwirte Körnermais an. Weil der Zustand der Kolben keine guten Erträge erwarten lässt, wollen sie ihre Maisfelder häckseln und suchen in den angrenzenden Milchviehregionen nach Kundschaft. Beim Maiskauf ab Feld sollten sich Interessenten den Bestand zuvor persönlich anschauen, empfehlen Berater. Mit guten Silomaisqualitäten sei in diesem Jahr wegen schlecht ausgebildeter Kolben nicht zu rechnen – daher sollte man einen angemessenen Preis aushandeln.
Hart trifft die Dürre auch die Biogasbranche. Betreiber, die in den vergangenen, guten Silomaisjahren keine Vorräte angelegt haben, müssen in den kommenden Monaten unter Umständen die Produktion drosseln. Profiteure des Futtermangels sind Ackerbaubetriebe, die in diesem Jahr zusätzliche Einnahmen aus dem Strohverkauf generieren können. In Ostfriesland werden für Quaderballen frei Hof mehr als 150 €/t bezahlt. In Ackerbauregionen lassen sich für gepresstes Weizenstroh ab Feld 100 €/t realisieren.
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