„Deka Investment wird auf der Hauptversammlung gegen die Entlastung von Vorstand wie Aufsichtsrat stimmen. Wir verstehen dies als ein Warnsignal", sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Als Hauptgrund führte Speich das juristische Nachspiel der Monsanto-Übernahme an, die Bayer einen erheblichen Teil des Unternehmenswertes an der Börse gekostet habe. „Der Bayer-Vorstand, so viel Mühe er sich auch gibt, befindet sich in den Fängen der amerikanischen Justiz", so Speich in dem Interview weiter. Es bestünde die Gefahr, dass die Prozesse in Amerika zu einer „unendlichen Saga werden und dass der Vorstand deswegen das Tagesgeschäft vernachlässigt."
Zur Bayer-Hauptversammlung im Mai 2018 war Monsanto schon das Hauptthema, aber die Übernahme längst nicht vollzogen. Das ist in diesem Jahr anders. Das Aktionärstreffen verspricht Turbulenzen.
Einen Wechsel an der Bayer-Spitze hält Speich aber „zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht". Auch ein möglicher Nachfolger könne die „ Mammutaufgaben", vor denen der Bayer-Vorstand steht, kaum bewältigen.
MEHR DAZU
Glyphosat
US-Richter fordert Kontrahenten zur Einigung auf
Gerichtsprozesse sind auch in den USA langwierig. Der zuständige US-Richter möchte das Verfahren abkürzen und notfalls eine Mediation verordnen.
Die Deka Investment gehört zur Deka-Bank, die wiederum das Wertpapierhaus der Sparkassen darstellt. Die Deka-Bank hält nach Informationen des Brancheninformationsdienstes
Der Aktionär 1,0 Prozent der Bayer-Aktien. Ingo Speich leitet seit diesem Jahr bei der Investmentsparte den Bereich Nachhaltigkeit und Corporate Governance. Der Manager war vorher lange Jahre für Union Investment tätig.
MEHR DAZU
Verbraucherinformationsgesetz
Glyphosat: Auskunftsportal legt Behörde lahm
Gesetze zur Informationsfreiheit sind eine wichtige demokratische Erfindung. Aber Portale wie "Frag den Staat" laden zum Missbrauch ein. So sieht sich das BfR mit 37.000 Glyphosat-Anfragen konfrontiert.
MEHR DAZU
Glyphosat-Prozess
Bayer soll Schadenersatz zahlen
Der Bayer-Konzern erlebt eine Niederlage auch im zweiten Teil des Prozesses in Kalifornien. Eine US-Jury spricht einem Krebskranken rund 80 Mio. US-$ Schadenersatz zu.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.