Gläubiger der insolventen KTG Agrar gehen möglicherweise doch nicht komplett leer aus. In einem Vergleich mit den früheren Vorständen und Aufsichtsräten des Unternehmens und deren Haftpflichtversicherungen hat Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus eine niedrige zweistellige Millionensumme für die Gläubiger ausgehandelt. KTG Agrar hatte von Anlegern rund 350 Mio. € in Anleihen gesammelt.
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Prozessauftakt
KTG-Agrar-Manager müssen sich verantworten
Zwei Jahre nach dem Aus des Hamburger Landwirtschaftskonzerns beginnt die juristische Aufarbeitung des Falls. Insolvenzverschleppung lautet der Vorwurf.
Ursprünglich hatte Denkhaus auf 189 Mio. € geklagt. Die Summe, die Denkhaus mit den Versicherungen Allianz und Dual ausgehandelt hat, liegt laut Medienberichten jedoch deutlich unter den angekündigten 20 Mio. €, die er den Gläubigern in Aussicht gestellt hatte. Genaue Details gibt Denkhaus mit Blick auf die Verschwiegenheitspflichten nicht bekannt. Er erklärte jedoch, Gläubiger könnten mit einer Rückzahlung rechnen, „deren Höhe vom weiteren Verfahrensverlauf abhängig ist“. Es gäbe noch weitere Positionen, aus denen Geld „generiert werden kann und soll“.
Direkt nach der Insolvenz wurden aus dem Verkauf aller werthaltigen Teile des Konzerns rund 15 Mio. € gewonnen. KTG Agrar hatte im Jahr 2016 Insolvenz angemeldet, nachdem sie bereits seit einem Jahr überschuldet waren. Die Manager wurden wegen Insolvenzverschleppung angeklagt. Nach der Pleite riet die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) Gläubigern dazu, die Anleihen in der Steuererklärung als Verlust anzugeben.
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