Mit dem Crop Manager bietet die Einbecker Firma KWS einen neuen digitalen Service an. Er hilft praxisnah, den Ackerbau zu managen. Inhalte werden permanent ergänzt
Die moderne Landwirtschaft profitiert zunehmend von digitalen Techniken, KWS stellt Landwirten im Online-Portal KWS Cultivent digitale Services zur Verfügung. Neu ist dort jetzt das Tool Crop Manager. Laut KWS unterstützt es insbesondere bei der Optimierung von Fruchtfolgen.
Rascher Überblick liefert Vor- und Nachteile
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Reglementierung bei Düngung und Pflanzenschutz gewinnen ausgewogene Fruchtfolgen mehr und mehr an Bedeutung, heißt es aus Sicht der Firma aus Einbeck. Ihre Optimierung trage dazu bei, Erträge zu sichern und Krankheiten sowie Schädlinge zu reduzieren. Genau da setzt der Crop Manager an: Innerhalb von Sekunden erhalten Landwirte alle Vor- und Nachteile spezifischer Fruchtfolgeplanungen mit bis zu vier Kulturarten im Überblick. Bei der agronomischen Auswertung stehen ackerbauliche Aspekte wie Pflanzengesundheit und Verträglichkeit im Vordergrund.
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Bewertet werden beispielsweise Vorteile oder Risiken mit Blick auf Boden, Schädlinge oder Krankheiten. Ergänzend dazu gibt es Informationen, was bei einer bestimmten Fruchtfolge beachtet werden muss. Ein möglicher direkter Fruchtfolgevergleich hilft zusätzlich, die richtige Entscheidung zu treffen. Neben der Planung von Fruchtfolgen werden mit dem Tool auch betriebswirtschaftliche Aspekte einbezogen. KWS stellt mit dem Darmstädter KTBL Standardwerte zur Verfügung; der Landwirt kann diese durch spezifische Daten ergänzen und so seine Betriebssituation einfach und schnell durchkalkulieren. „Wir integrieren alle erforderlichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, um sowohl den Deckungsbeitrag einzelner Kulturarten als auch ganze Fruchtfolgen analysieren und vergleichend gegenüberstellen zu können“, erläutert Mario Klass, Leiter Customer Management bei KWS, gegenüber dieser Zeitung.
Die Datenbasis stamme vom KTBL in Darmstadt. Betriebsindividuell könnten einzelne Werte oder auch ganze Deckungsbeitragsrechnungen eingesetzt werden. „Bei fehlenden betriebsspezifischen Werten kann der User jederzeit auf die KTBL-Standardwerte zugreifen, um auch bei zum Beispiel neuen Fruchtfolgegliedern zu Aussagen und Empfehlungen zu kommen“, so Klass. Der Einsatz des Tools unterstütze den Betriebsleiter sowohl bei der retrospektiven Betriebsanalyse, der zukünftigen Anbauplanung als auch in Krisensituationen wie Umbrucherfordernissen.
Konzept ist mit Praktikern entwickelt worden
Klass betont die Praxisrelevenz des Instruments. Zum einen seien Landwirte und landwirtschaftliche Berater in die Konzeption eng eingebunden gewesen; diese hätten den Umsetzungsprozess auch begleitet. Dabei seien vor dem Start Rückmeldungen von Praktikern aus unterschiedlichen Regionen, mit verschiedenen Betriebsschwerpunkten und Betriebsgrößen eingearbeitet worden. Zum anderen erhalte das Unternehmen laufend Rückmeldung aus der landwirtschaftlichen Praxis.
„Der Einsatz des Crop Managers ist auf keinen Fall abhängig von einer bestimmten Betriebsgröße“, unterstreicht Klass. Das Potenzial einer geschickten Abfolge der Kulturarten in Kombination mit einem gezielten Anbaumanagement sei aus Sicht der KWS unabhängig von Betriebsgröße, Betriebsschwerpunkt, Region und Interessenlage des Landwirts vorhanden.Der Crop Manager soll künftig weiter ausgebaut werden. „Dabei ergänzen wir Inhalte wie weitere Kulturarten fortwährend“, so Klass: „Unser Ziel ist es, dass durch die Weiterentwicklung für den Landwirt in der Regel kein zusätzlicher Aufwand entsteht. Selbstverständlich nehmen wir Anregungen aus der landwirtschaftlichen Praxis und Beratung dankend in unsere laufende Weiterentwicklung auf.“
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