Politisch herrscht in der Karnevalswoche eher Flaute, wobei der Ärger ums Insektenschutzgesetz noch nicht verraucht sein dürfte. Wie die Agrarwirtschaft mehr 'Likes' in der Gesellschaft einsammeln kann, ist Thema in der 2. Runde der Bayer AgrarGespräche, die diese Woche ihren Auftakt nimmt. Und in den USA findet das jährliche Outlook-Forum des USDA statt - zum ersten Mal unter der Administration Biden.
In Bayern gibt es eine extrem große Koalition aus CSU, Freie Wähler, Grüne und SPD. Sie mimt Einigkeit beim Ausbau der Windenergie und damit verbunden den Angriff auf die Artenvielfalt.
Die Länderminister Ursula Heinen-Esser (CDU) aus Nordrhein-Westfalen und Jan-Philipp Albrecht (Grüne) aus Schleswig-Holstein wollen gemeinsamen Druck machen für eine zukunftsweisende Umgestaltung der Schweinehaltung. Die NRW-Ministerin wirbt für eine Tierwohlabgabe.
In dieser Woche läuft der politische Dialog auf Hochtouren. Denn zur Grünen Woche, egal ob analog oder digital, suchen alle Akteure, die politisch Rang und Namen haben oder sich selbiges zuschreiben, ihre Bühne. Auch im Umfeld der virtuellen Messe werden spannende Fragen diskutiert – etwa zur Zukunft des Agrarhandels oder zur Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland.
Landwirte, private und genossenschaftliche Landhändler sowie die Agrarindustrie mögen zwar unterschiedliche Verhandlungsmacht in Geschäften miteinander haben. Doch sitzen sie im selben Boot.
Der EU-Agrarrat und das Europaparlament wollen in der kommenden Woche ihre Berichte zur Reform der EU-Agrarpolitik abstimmen. Die großen Fraktionen im Parlament üben den Schulterschluss; im Ministerrat sind Details zu den Eco-Schemes noch umstritten.
Veganer sind auf dem Weg in den Mainstream - und Avantgarde zugleich. Für ihre Ernährungsweise sterben keine Tiere und ihr CO2-Fußabdruck kann sich sehen lassen. So weit das Selbstverständnis. Damit haben nicht nur konventionelle Landwirte ein Problem.